Instagram hat die Werbebranche revolutioniert. Neue Berufsfelder, wie z. B. das Influencer-Management wurden extra erschaffen, um das riesige Werbepotential von Instagram weiter auszuschöpfen.

In Beiträgen und Stories sehen Nutzer*innen in hoher Frequenz eine Vielzahl an Produkten, die immer öfter Kaufwünsche auslösen. Es scheint fast so, als wäre neben dem ganzen Potential, die Customer Journey der einzige Nachteil. Denn der Weg, bis Kund*innen zum Kaufabschluss gelangen, gestaltet sich oft ziemlich lang und die Gefahr, dass sie abspringen, ist meist hoch. Doch wie wir es von Facebook gewohnt sind, wird aus diesem Nachteil probt ein Vorteil gemacht – mit Instagram Shopping.

Die wichtigsten Features

Instagram Shopping besteht aus verschiedenen Funktionen, mit denen User*innen über Fotos und Videos überall in der App einkaufen können. 

Mit einem Klick auf den (immer sichtbaren) Shopping-Button der Navigationsleiste öffnet sich ein Produktkatalog. Ein Algorithmus schlägt den Nutzer*innen nach Kaufwahrscheinlichkeit sortierte Produkte vor. Wurde gerade ein Produktbeitrag eines Kanals länger angesehen oder sogar mit diesem interagiert, wird das Produkt ganz oben angezeigt. Der nächste Klick auf das Bild vergrößert es, wodurch der Preis und weitere Artikel angezeigt werden. Durch eine farblich hervorgehobene Verlinkung gelangen die User*innen direkt auf die Website des Shops.

Im oben genannten Instagram-Shop sind verschiedene Menüpunkte hinterlegt, durch die sich Nutzer*innen andere Produkte anzeigen lassen können. Zum Beispiel führt der Button „Shops“ zu einer für den/die User*in relevanten Übersicht einzelner Shopanbieter. Unter „Unsere Auswahl“ entscheidet Instagram selbst, welche Produkte dort angezeigt werden. Unternehmen und Creator haben die Option, Produkte in Themengruppen zusammenzustellen, die sich unter dem Button “Collections” befinden.

Außerdem ist es nicht nur möglich, Bilder hochzuladen, denn auch eine Vielzahl von Werbevideos sind unter „Videos“ vorzufinden. 

Eine weitere Funktion ist die Produktmarkierung. Hier können Unternehmen Produkte aus ihrem Katalog in den Stories und im Feed markieren. 

Ein großer Vorteil ist, dass die Shopping-Beiträge beworben werden können. So erhalten diese Postings eine größere Reichweite.

Werbeanzeigen oder bezahlte Priorisierung im Ranking sind im Instagram-Shop aktuell nicht möglich. Ob und wann diese Funktion ausgerollt wird, ist noch unklar. Ebenso können nur physische Produkte angeboten werden.

Das Einzige, was zum aktuellen Zeitpunkt fehlt, ist ein direkter Bestellvorgang in der Instagram-App, da alle Inhalte nur zu den Herstellerwebsiten weiterleiten. Der In-App Abschluss, dem sogenannten “Checkout” ist teilweise nur bei ausgewählten Marken in den USA möglich. Hierzulande wurde die Funktion bislang nur angekündigt. 

Die Features sind jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich:

Einrichtung der Shopping-Funktionen

  1. Voraussetzung ist, dass das Instagram-Konto, welches dem Shop zugeteilt wird, ein Unternehmenskonto ist. Dies kann in den Einstellungen unter dem Reiter „Konto” aktiviert werden. Wichtig ist, dass eine Verknüpfung vom Profil zu einer Facebook-Seite besteht. Ein Instagram-Shop ist ohne ein Facebookprofil also nicht möglich.
  2. Richte einen E-Commerce-Katalog im Catalog Manager von Facebook ein. 
  3. Ist das Konto mit dem Katalog verbunden, wird in den Instagram-Profileinstellungen unter Business, Instagram Shopping der Shop überprüft und anschließend registriert. 

Das kann allerdings ein paar Tage dauern. 

Fazit:

Ein Instagram-Shop bietet die optimale Chance, Kund*innen direkt anzusprechen, wenn sie Produkte entdeckt haben. Ein weiterer Vorteil ist es, dass die Zielgruppe über Instagram sofort erreicht wird und mögliche Tracking-Einschränkungen, wie z. B. von iOS 14 umgangen werden. 

Auf Instagram gibt es außerdem verschiedene Möglichkeiten, für Produkte zu werben. Zum Beispiel das Schalten von Werbeanzeigen in der Story oder im Beitrag. Um das Potential der Social-Media-Plattform bestmöglich als Verkaufsfläche auszuschöpfen, kann eine Kombination aus Ads und der Nutzung der Shopping-Funktionen sinnvoll sein.